Medikamente zum Abnehmen – ein verständlicher Überblick

So viele verwirrende Begriffe ...

Einige bestimmte Diabetesmedikamente haben sich fast als „Wundermittel“ für schnellen Gewichtsverlust etabliert und werden daher sowohl von Diabetiker:innen als auch von Nicht-Diabetiker:innen zur Gewichtsreduktion verwendet.

Hat Sie die Neugier auch schon gepackt? Sobald man sich mit dem Thema beschäftigt, stößt man schnell auf Namen wie Ozempic und Wegovy – oder auf andere Medikamente zur Behandlung von Diabetes oder zur Gewichtsreduktion. Vielleicht fragen Sie sich, was eigentlich eine Wirkstoffklasse ist, was sie mit sogenannten GLP-1-Rezeptoragonisten zu tun hat – und warum das überhaupt für Sie relevant sein sollte…

Bei all diesen Begriffen ist es oft schwer, die Zusammenhänge zu verstehen – und vor allem zu erkennen, wie diese Medikamente eigentlich auf den eigenen Körper wirken.

Aber keine Sorge – so kompliziert ist es eigentlich gar nicht.

Wenn Fachbegriffe verwirren....

Selbst wenn man sich schon ein Grundwissen angeeignet hat, ist es oft schwierig zu verstehen, wie die Begriffe eigentlich miteinander zusammenhängen.

Man hat schnell das Gefühl, jeden zweiten Begriff nachschlagen zu müssen – und gibt die Suche nach Klarheit irgendwann frustriert auf.

Wir möchten all diese Fragen beantworten und die Bedeutung der einzelnen Begriffe verständlich erklären, damit Sie sich in diesem Dschungel aus Fachwörtern nicht verloren fühlen.

Arzneimittelklassen zur Behandlung von Diabetes und zur Gewichtsreduktion

Komplexe Fachbegriffe einfach erklärt:

Was ist eine Arzneimittelklasse?

Eine Arzneimittelklasse ist eine Gruppe von Medikamenten mit ähnlichen Eigenschaften. Sie wirken auf ähnliche Weise, haben eine vergleichbare chemische Struktur und werden zur Behandlung derselben Erkrankungen eingesetzt.

In der Behandlung von Diabetes und zur Gewichtsreduktion kommen verschiedene Arzneimittelklassen zum Einsatz. Zu den bekanntesten gehören die GLP-1-Rezeptoragonisten, SGLT2-Hemmer und DPP-4-Hemmer.

Arzneimittelklasse: GLP-1- Rezeptoragonisten

Oder in einfachem Deutsch: Darm-Hormon-Imitation mit „Ich habe schon gegessen“-Signal

 

GLP-1-RezeptorAgonisten sind eine Gruppe von Medikamenten, die derzeit viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Diese Arzneimittel senken den Blutzuckerspiegel und vermindern den Appetit, indem sie das natürliche Hormon GLP-1 nachahmen, das nach dem Essen im Darm ausgeschüttet wird.

Die Rezeptoren für dieses Hormon GLP-1 befinden sich im Gehirn. An diese Rezeptoren dockt das Hormon an, damit es seine Wirkung im Körper entfalten kann.

Ein Agonist ist eine Substanz, die einen Rezeptor einer Zelle besetzt und Signale absendet. Diese Signale werden nach innen in die Zelle leitet. Solch ein Agonist ist beispielsweise ein natürliches Hormon, oder auch das nachgeahmte GLP-1-Hormon. Und das Signal des GLP-1 Hormons kann beispielsweise sein: „Ich habe schon gegessen“, wie ein besonderer Appetitzügler.

Das Medikament „sagt“ Ihrem Gehirn, dass Sie gegessen haben – selbst wenn das nicht der Fall ist. Da Sie keinen Hunger verspüren, essen Sie insgesamt weniger. Und schon nehmen Sie ab.

Arzneimittel der Wirkstoffklasse der GLP-1-Rezeptoragonisten

Semaglutide

Semaglutide

Tirzepatide

Liraglutide

Arzneimittelklasse: SGLT2-Inhibitoren / SGLT2-Hemmer

Oder in einfachem Deutsch: Supersieb in den Nieren mit Stopp-Signal: „Du, Zucker, wirst aus dem Körper ausgespült.“

SGLT2-Hemmer (Sodium-Glucose-Cotransporter-2-Hemmer) gibt es als Tabletten.

Sie unterdrücken nicht den Appetit, sondern wirken auf die Nieren: Sie hemmen, dass Zucker wieder zurück ins Blut gelangt. Dadurch wird überschüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden, was den Blutzuckerspiegel senkt.

Diese Medikamente können zusätzlich beim Abnehmen helfen und den Blutdruck senken.

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Noch genauer erklärt:

Sodium-Glucose-Cotransporter-2-Hemmer (SGLT2-Inhibitoren) sind keine Appetitzügler, sondern Medikamente, die den Blutzuckerspiegel senken. Normalerweise werden Zucker und andere, brauchbare Substanzen aus den Nieren wieder in den Blutkreislauf des Körpers zurückgeschickt, während Schadstoffe mit dem Urin ausgeschieden werden. SGLT2-Inhibitoren funktionieren nun wie ein Filter und geben dem Körper das Stopp-Signal, das die Abgabe von Zucker ins Blut blockiert. Stattdessen wird er mit dem Urin ausgeschieden. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. Da der Körper aber dennoch Energie verbraucht und dafür Blutzucker benötigt, muss der Körper nun Zucker (Glukose) aus den Energiespeichern Glykogen und Fett zurück verwandeln. Das Fett wird abgebaut und das verursacht das Abnehmen.

Vereinfacht gesagt:

Man kann die Wirkung von SGLT2-Inhibitoren mit einem mikroskopisch feinem Sieb vergleichen:

Stellen Sie sich vor, Sie haben in einem Behälter Zuckerwasser. In unserem Beispiel würden Sie das Zuckerwasser durch das Sieb gießen und das Sieb lässt nur das Wasser durch, während der Zucker im Behälter zurückbleibt und dann weggeschüttet wird.

SGLT2-Inhibitoren wirken in unserem Körper wie solch ein Sieb, sodass der meiste Zucker über den Urin ausgeschieden wird und nicht wieder in den Blutkreislauf gelangt.

Arzneimittelklasse: DPP-4-Inhibitoren / DPP-4-Hemmer

Oder in einfachem Deutsch:  Enzym-Abblocker, damit natürliches GLP-1 gebildet werden kann.

DPP-4-Hemmer sind Tabletten, die den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken.

Auch sie sind keine Appetitzügler. Stattdessen blockieren (daher der Name „Hemmer) sie ein Enzym namens DPP-4, das bestimmte Hormone – sogenannte Inkre­tine – abbaut.

Diese Inkre­tine helfen dem Körper, mehr Insulin zu produzieren und den Blutzucker nach den Mahlzeiten zu senken.

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Noch genauer erklärt:

Oder in einfachem Deutsch: Enzym-Abblocker, damit natürliches GLP-1 gebildet werden kann.

DPP-4-Inhibitoren sind Medikamente, die den Blutzucker bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken. Diese Medikamente unterdrücken nur indirekt den Hunger.

Inhibitor bedeutet: Hemmer/Verhinderer/Abblocker.

DPP-4 ist ein Enzym, welches normalerweise GLP-1 – und noch ein anderes Hormon Namens GIP – abbaut. DDP-4  befindet sich sowohl im Endothel (dünne Schicht, die die Innenwände der Blutgefäße auskleidet) vieler Organe als auch im Blut und hängt auch mit den T-Lymphozyten des Immunsystems zusammen.

Somit blocken DPP-4-Inhibitoren das Enzym namens DPP-4, sodass nun mehr körpereigenes, natürliches GLP-1 produziert wird. Wir erinnern uns: Das Signal des GLP-1 Hormons kann beispielsweise sein: „Ich habe schon gegessen“.

DPP-4-Hemmer erhöhen nur dann körpereigenen Darmhormone GLP-1 und GIP – und als Folge davon die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse – wenn man vorher Kohlenhydrate gegessen hat. Wenn nun mehr Insulin ausgeschüttet wird, um den Blutzucker abzubauen, senkt sich deswegen auch der Blutzuckerspiegel.

Spannend für (Pre-)Diabetiker

Zucker, der im Blut nicht verbraucht wird, beispielsweise für Muskelbewegung oder anderen Energiebedarf, bleibt im Blutkreislauf. Normalerweise wird überschüssiger Zucker in die Körperzellen aufgenommen und durch Insulin als Fett langfristig abgespeichert, oder in Form von Glykogen in der Leber und den Muskeln als Kurzzeitspeicher abgespeichert wird. Wenn jedoch dauerhaft zu viel Zucker im Blut bleibt, kann das schädliche Auswirkungen auf den Körper haben.

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes funktioniert die Insulinregulation oft nicht richtig. Aufgrund von Insulinresistenz bleibt der Zucker im Blut, anstatt in die Zellen zu gelangen. Dies führt zu einem hohen Blutzuckerspiegel, was langfristig die Blutgefäße, Nerven und Organe schädigen kann.

Wirkstoffe – der Teil im Medikament, der wirklich wirkt:

Jetzt, da wir die verschiedenen Arzneimittelklassen für Diabetes- oder Gewichtsreduktionsmedikamente kennengelernt haben, wollen wir uns dem Thema Wirkstoffe widmen.

Der Wirkstoff ist die chemische Substanz in einem Medikament, die für dessen Wirkung verantwortlich ist. Er interagiert mit dem Körper und sorgt dafür, dass das Medikament seine gewünschte Wirkung entfalten kann.

Beliebte Medikamente zur Gewichtskontrolle wie Ozempic, Wegovy, Mounjaro und Saxenda enthalten jeweils unterschiedliche Wirkstoffe – insgesamt handelt es sich um drei verschiedene Wirkstofftypen.

Medikamenten-Name

Active ingredients belonging to  GLP-1 receptor agonists: Semaglutide

Active ingredients belonging to  GLP-1 receptor agonists: Semaglutide

Active ingredients belonging to  GLP-1 receptor agonists: Tirzepatide

Active ingredients belonging to  GLP-1 receptor agonists:Liraglutide

Schauen wir uns diese drei Wirkstoffe einmal genauer an – Semaglutid, Tirzepatid und Liraglutid

Tirzepatid, Semaglutid und Liraglutid sind bekannte Wirkstoffe, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und teilweise auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden.

Sie gehören zur Wirkstoffklasse der GLP-1-Rezeptoragonisten, wobei Tirzepatid zusätzlich auch an GIP-Rezeptoren angreift.

GIP steht für Gastric Inhibitory Peptide (magenschleimhauthemmendes Peptid). Es bindet an GIP-Rezeptoren auf der Zellmembran der sogenannten Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse und fördert dort die Ausschüttung von Insulin.

Jedes Medikament zur Gewichtskontrolle hat eigene Vorteile und Risiken.
Wenn Sie diese verstehen, können Sie die Medikamente gezielter einsetzen und mögliche Probleme verringern.

Hinweis: Alle in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen dem allgemeinen Verständnis von Diabetes- und Gewichtsreduktionsmedikamenten.
Bitte sprechen Sie immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, um herauszufinden, welches Medikament am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt.

Wirkstoffe im Überblick – verständlich erklärt

Tirzepatid, Semaglutid oder Liraglutid – welcher Wirkstoff macht was?

Semaglutide

Klasse: GLP-1-Rezeptoragonist

Wirkmechanismus:
Semaglutid ahmt die Wirkung des körpereigenen Hormons GLP-1 nach. Es fördert die Insulin­ausschüttung, hemmt die Glukagon­ausschüttung, verlangsamt die Magenentleerung und reduziert das Hungergefühl.

Anwendung:
Erhältlich als wöchentliche subkutane Injektion oder als tägliche Tablette zur oralen Einnahme.
Die Injektionsform wird häufiger bei Gewichtsreduktion und zum Diabetesmanagement eingesetzt.

Anwendungsgebiete:
Vor allem zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsreduktion bei Erwachsenen mit Adipositas oder Übergewicht.

Wirksamkeit:
Semaglutid ist sehr wirksam bei der Senkung des HbA1c-Werts – oft vergleichbar mit oder etwas weniger effektiv als Tirzepatid, aber wirksamer als Liraglutid.

Semaglutid fördert ebenfalls einen deutlichen Gewichtsverlust – Patient:innen verlieren im Durchschnitt etwa 15 % ihres Körpergewichts.

Weitere Vorteile:
Semaglutid zeigt nachweislich kardiovaskuläre Schutzwirkungen: Es kann das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes deutlich senken.

Nebenwirkungen:
Obwohl Semaglutid für seine hohe Wirksamkeit bekannt ist, kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, insbesondere zu Beginn der Behandlung.
Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung.
Schwerwiegende Nebenwirkungen können Pankreatitis und diabetische Retinopathie umfassen.

Fazit:
Semaglutid ist ein hochwirksames Medikament, insbesondere zur Gewichtsreduktion, und bietet mit der oralen Darreichungsform (als Tablette) eine praktische Alternative für einige Patient:innen.

Liraglutide

Klasse: GLP-1-Rezeptoragonist

Wirkmechanismus:
Liraglutid wirkt ähnlich wie Semaglutid, indem es das körpereigene Hormon GLP-1 nachahmt. Es fördert die Insulinausschüttung, hemmt die Glukagonausschüttung, verlangsamt die Magenentleerung und verringert das Hungergefühl.

Anwendung:
Liraglutid ist als tägliche subkutane Injektion erhältlich. Die Behandlung beginnt in der Regel mit einer niedrigeren Dosis, die schrittweise erhöht wird, um gastrointestinale Nebenwirkungen zu minimieren.

Anwendungsgebiete:
Es wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, zur Gewichtsreduktion sowie zur Senkung des kardiovaskulären Risikos bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt.

Wirksamkeit:
Liraglutid senkt den HbA1c-Wert wirksam, allerdings in der Regel weniger stark als Tirzepatid und Semaglutid. Auch beim Gewichtsverlust zeigt es Wirkung – Patient:innen verlieren im Durchschnitt etwa 5–10 % ihres Körpergewichts, was jedoch meist geringer ausfällt als bei den beiden anderen Wirkstoffen.

Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung.
Schwerwiegende Nebenwirkungen können Pankreatitis und Gallenblasenerkrankungen umfassen.
Das Nebenwirkungsprofil ist ähnlich wie bei Semaglutid und Tirzepatid, allerdings kann es in manchen Fällen weniger Magen-Darm-Beschwerden verursachen – besonders im Vergleich zu höheren Dosierungen der anderen Wirkstoffe.

Fazit:
Liraglutid ist ein wirksames Medikament, wenn auch in der Regel nicht so stark wie Semaglutid oder Tirzepatid. Dafür kann es bei einigen Patient:innen besser verträglich sein, insbesondere was die Magen-Darm-Verträglichkeit betrifft. Trotz der etwas geringeren Gewichtsreduktion bleibt es aufgrund seiner milden Nebenwirkungen eine beliebte Wahl.

Tirzepatide

Klasse: Dualer GLP-1/GIP-Rezeptoragonist

Wirkmechanismus: Tirzepatid wirkt auf sowohl die GLP-1- als auch die GIP-Rezeptoren (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid). Es fördert die Insulinausschüttung, senkt die Glukagonwerte, verlangsamt die Magenentleerung und reduziert den Appetit.

Verabreichung: Als subkutane Injektion einmal wöchentlich verfügbar.

Anwendungsgebiete: Wird hauptsächlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsregulation bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas eingesetzt.

Wirksamkeit: Tirzepatid senkt nachweislich den HbA1c-Wert erheblich und fördert eine deutliche Gewichtsreduktion – häufig stärker als durch GLP-1-Rezeptoragonisten allein.
In Studien zeigte Tirzepatid stärkere Abnehmerfolge als sowohl Semaglutid als auch Liraglutid, mit einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von bis zu 22,5 % in einigen Untersuchungen.

Zusätzliche Vorteile: Tirzepatid zeigt vielversprechende kardiovaskuläre Effekte, allerdings laufen hierzu noch langfristige Studien.

Nebenwirkungen: Das Medikament wird im Allgemeinen gut vertragen, kann jedoch bei höheren Dosierungen stärkere Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung.
Schwerwiegende Nebenwirkungen können Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) und Gallenwegserkrankungen sein.

Fazit:
Tirzepatid ist sowohl zur Blutzuckerkontrolle als auch zur Gewichtsreduktion äußerst wirksam – oft wirksamer als Semaglutid und Liraglutid –,
kann jedoch vermehrt Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Abnehm-Medikamente richtig verstehen

Jetzt, da wir verstanden haben, wie diese Begriffe zusammenhängen, werfen wir einen genaueren Blick auf verschiedene Diabetes- und Abnehm-Medikamente, die sowohl zur Behandlung von Diabetes als auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden.

Wenn Sie die richtigen Lager- und Transportbedingungen kennen und einhalten, können Sie die volle Wirksamkeit Ihrer Behandlung ausschöpfen –
und gleichzeitig Nebenwirkungen minimieren, die im Beipackzettel aufgeführt sind.

Medikamente aus der Klasse der GLP-1-Rezeptoragonisten

GLP-1-Rezeptoragonisten senken den Blutzucker und vermindern den Appetit, indem sie das natürliche Hormon GLP-1 nachahmen, das nach dem Essen ausgeschüttet wird. (``Ich habe schon gegessen``-Signal)

  • Hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken
  • Wirksam zur Gewichtsreduktion
    Reduziert kardiovaskuläre Risiken

Anwendungshäufigkeit:
Einmal wöchentlich

Lagerung:
Unbenutzte Ozempic-Pens müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Nach dem Öffnen können sie entweder im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur (zwischen 15 °C und 30 °C) gelagert werden – für bis zu 56 Tage.

  • Wirksam zur Gewichtsreduktion
    Reduziert kardiovaskuläre Risiken

Anwendungshäufigkeit:
Einmal wöchentlich als subkutane Injektion (unter die Haut)

Lagerung:
Ungeöffnete Wegovy-Packungen können bis zu 28 Tage bei Raumtemperatur (8 °C bis 30 °C) gelagert werden.

Nach dem Öffnen sollte Wegovy unter 30 °C aufbewahrt werden.

  • Wirksam zur Gewichtsreduktion

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich zur gleichen Uhrzeit

Lagerung:
Bewahren Sie ungebrauchte Pens im Kühlschrank bei 2 °C bis 8 °C auf.
Der aktuell verwendete Pen kann bis zu 30 Tage bei Raumtemperatur (bis zu 15 °C bis 30 °C) aufbewahrt werden.

  • Senkt den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes

Anwendungshäufigkeit:
Einmal wöchentlich (mit schrittweiser Dosiserhöhung)

Lagerung:
Kühl lagern bei 2 °C bis 8 °C

Mounjaro darf für maximal 21 Tage Temperaturen bis zu 30 °C ausgesetzt werden.

Medikamente aus der Klasse der SGLT2-Inhibitoren 

Supersieb in den Nieren mit Stopp-Signal: „Du, Zucker, wirst aus dem Körper ausgespült.“

  • Hilft bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes
    Fördert die Ausscheidung von Glukose über den Urin
    Kann auch zur Reduktion kardiovaskulärer Risiken eingesetzt werden

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich (10 mg)
Kann auf bis zu 25 mg täglich erhöht werden

Lagerung:
JARDIANCE bei Raumtemperatur zwischen 20 °C und 25 °C lagern

  • Similar to Jardiance, promotes glucose emission via the urine.
  • Can also be used in heart failure and chronic kidney disease.

Frequency

  • Once daily (5mg) (gradually increases)

Storage

  • Store FARXIGA at room temperature between (20°C to 25°C).

Medikamente aus der Klasse der DPP-4-Inhibitoren

Enzym-Abblocker, damit natürliches GLP-1 gebildet werden kann.

  • Erhöht die Insulinproduktion und senkt die Glukagonausschüttung nach den Mahlzeiten
  • Wird oral eingenommen
  • Reguliert den Blutzucker bei Typ-2-Diabetes

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich (100 mg)

Lagerung:
Bei 20–25 °C lagern, kurzfristige Schwankungen zwischen 15–30 °C sind erlaubt.

  • Ähnlich wie Januvia: Erhöht die Insulinausschüttung und senkt die Glukagonfreisetzung
  • Orale Einnahme
  • Eingesetzt bei Typ-2-Diabetes

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich (5 mg)

Lagerung:
TRADJENTA bei 15 °C bis 30 °C lagern

Medikamente für Kombinations-Therapien

Für Diabetiker, weniger nur zum Abnehmen

  • Kombination aus Basalinsulin und einem GLP-1-Agonisten
  • Wird zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes eingesetzt

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich als Injektion

Lagerung:
Bei 15 °C – 30 °C lagern oder im Kühlschrank bei 2 °C – 8 °C aufbewahren.

  • Kombination aus Basalinsulin und einem GLP-1-Agonisten
  • Unterstützt die Blutzuckerkontrolle und
  • fördert die Gewichtsabnahme

Anwendungshäufigkeit:
Einmal täglich (5 mg)

Lagerung:
Den neuen Pen bei 2 °C bis 8 °C lagern
Nach dem ersten Gebrauch unter 30 °C aufbewahren

Ozempic: Das bekannteste Abnehm-Medikament

Studien zeigen, dass etwa 30 % der Menschen, die Semaglutid zur Gewichtsreduktion verwenden, Nichtdiabetiker sind . Sie nehmen das Medikament unter Markennamen wie Wegovy oder Ozempic ein – Präparate, die zwar hauptsächlich zur Behandlung von Diabetes entwickelt wurden, nun aber auch zur Behandlung von Adipositas eingesetzt werden.

Ozempic zählt heute zu den am meisten diskutierten Medikamenten. Der Grund: Es wurde ursprünglich entwickelt, um Menschen mit Typ-2-Diabetes bei der Blutzuckerkontrolle zu unterstützen.

Doch Ozempic hat eine weitere Anwendung, die inzwischen sehr beliebt ist: die Gewichtsreduktion.

Obwohl das Medikament ursprünglich nicht für diesen Zweck zugelassen wurde, verwenden es viele Menschen off-label, um beim Abnehmen zu unterstützen. Studien zeigen, dass Semaglutid, der Wirkstoff in Ozempic, bei höherer Dosierung in Kombination mit Lebensstiländerungen zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen kann.

So ist Ozempic zwar in erster Linie ein bekanntes Diabetesmedikament, gewinnt aber auch bei Nichtdiabetiker:innen zunehmend an Bekanntheit – als Unterstützung beim Abnehmen. Genau das macht es derzeit zu einem viel diskutierten Thema in den Medien.

Off-Label-Anwendung verstehen

Off-Label-Anwendung bedeutet, dass ein Medikament für einen Zweck eingesetzt wird, für den es offiziell nicht zugelassen ist – also außerhalb der von Behörden wie der FDA genehmigten Indikation.

Ein Beispiel: Ein Arzneimittel ist zur Behandlung von Diabetes zugelassen, wird aber auch zur Gewichtsreduktion verwendet – obwohl es ursprünglich nicht für diesen Zweck genehmigt wurde.

Ozempic-Alternativen

Ozempic gilt als eines der derzeit beliebtesten Medikamente zur Gewichtsreduktion. Es gibt jedoch auch mehrere Alternativen zu Ozempic, die ähnliche Vorteile bieten können.

Wir möchten Ihnen einen Überblick über diese Alternativen geben, damit Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt eine fundierte Entscheidung treffen können, welches Medikament am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt.

Ozempic-Alternativen für Diabetiker:innen

Rybelsus: Rybelsus ist eine von der FDA zugelassene Tablette, die den Wirkstoff Semaglutid enthält.

Im Gegensatz zu vielen anderen Diabetesmedikamenten, die gespritzt werden müssen, wird Rybelsus oral eingenommen – das ist besonders angenehm für Menschen, die Injektionen vermeiden möchten.

Der enthaltene Wirkstoff Semaglutid hilft, den Blutzucker zu kontrollieren und beim Abnehmen zu unterstützen, indem er ähnlich wie ein GLP-1-Rezeptoragonist wirkt.

TrulicityTrulicity ist eine Injektion, die zur Blutzuckerkontrolle bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eingesetzt wird. Sie wirkt wie ein natürlich vorkommendes Hormon namens GLP-1, das die Insulinproduktion unterstützt und den Blutzuckerspiegel reguliert. Zudem senkt Trulicity das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Typ-2-Diabetiker:innen – und ist damit sowohl zur Blutzuckerkontrolle als auch für die Herzgesundheit von Bedeutung.

MounjaroMounjaro ist ein Medikament für Menschen mit Typ-2-Diabetes, das dabei hilft, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Es wirkt, indem es die Insulinempfindlichkeit des Körpers verbessert und die Glukosewerte reguliert.
Dadurch bleiben die Blutzuckerwerte stabil, und diabetesbedingten Folgeerkrankungen kann vorgebeugt werden. Mounjaro kann zusätzlich beim Abnehmen helfen, was die Diabeteseinstellung weiter unterstützt.

Ozempic-Alternativen zum Abnehmen

Wegovy

Wegovy ist das erste von der FDA zugelassene Medikament zur langfristigen Gewichtskontrolle. Es wird als subkutane Injektion (unter die Haut) verabreicht. Wegovy wirkt, indem es GLP-1-Rezeptoragonisten nachahmt, die im Gehirn die Bereiche beeinflussen, die Appetit und Nahrungsaufnahme steuern. Das führt dazu, dass man sich weniger hungrig fühlt und weniger isst – was das Gewichtsmanagement erleichtert.

Saxenda

Saxenda ist ein Medikament für Erwachsene und einige Kinder mit Adipositas. Es wirkt, indem es ein natürliches Hormon imitiert, das den Appetit reguliert – dadurch essen die Betroffenen weniger und können Gewicht verlieren. Allerdings weist Saxenda auf ein mögliches Risiko für Schilddrüsenkrebs hin:
In Studien entwickelten einige Anwender:innen Schilddrüsentumore, darunter auch bösartige Veränderungen. Daher sollten Patient:innen und Ärzt:innen dieses Risiko gemeinsam besprechen und während der Behandlung auf mögliche Schilddrüsenprobleme achten.

Zepbound

Zepbound ist Teil eines Gewichtsreduktionsprogramms, das auch Ernährung, Bewegung und Verhaltensänderungen umfasst. Es wirkt, indem es Hormone und Stoffwechselprozesse beeinflusst, die Hunger und Sättigung steuern.
Dadurch fühlen sich Betroffene weniger hungrig und schneller satt. Wie andere Medikamente zur Gewichtsreduktion kann auch Zepbound Nebenwirkungen haben – daher ist es wichtig, dass Patient:innen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, ob Zepbound für sie geeignet ist.

GLP-1-Arzneimittel: Nutzungstrends im Wandel

GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1 RAs) wurden ursprünglich entwickelt, um Menschen mit Typ-2-Diabetes zu helfen. Diese Medikamente helfen, den Blutzucker zu kontrollieren, indem sie den Körper dazu anregen, mehr Insulin auszuschütten und gleichzeitig die Ausschüttung von Glukagon zu verringern, das den Blutzucker erhöht.

Mit der Zeit zeigten klinische Studien und Erfahrungsberichte von Patient:innen einen weiteren Vorteil dieser Medikamente: deutlicher Gewichtsverlust. Deshalb begannen immer mehr Menschen, diese Medikamente zur Gewichtsreduktion zu nutzen – obwohl sie ursprünglich nicht dafür entwickelt wurden.

Mit der zunehmenden Anerkennung der Wirksamkeit von GLP-1-Rezeptoragonisten zur Gewichtsreduktion hat auch deren Off-Label-Anwendung zu diesem Zweck deutlich zugenommen. Medienberichte und Promi-Empfehlungen haben das öffentliche Interesse zusätzlich verstärkt und zur weiteren Verbreitung beigetragen.

Abnehm-Medikamente - Nutzungstrends

Weltweiter Trend

Ursprünglich wurden Medikamente gegen Übergewicht in den Arztpraxen kaum eingesetzt. Inzwischen gewinnen sie jedoch an Popularität, wobei vor allem die USA den Weg weisen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete allein Ozempic einen Umsatz von 8,5 Mrd. USD, davon 65 % in den USA. Experten sagen voraus, dass der Weltmarkt für Medikamente gegen Adipositas bis 2030 um mehr als das 15-fache wachsen könnte.

USA

Nach Angaben der CDC sind etwa 42 % der Erwachsenen in den USA fettleibig. Eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe für das Gesundheitswesen (KFF) ergab, dass etwa 12 % der amerikanischen Erwachsenen die beliebten GLP-1-Medikamente zur Gewichtsreduzierung und zur Behandlung von Diabetes eingenommen haben, 6 % nehmen sie immer noch ein. Schätzungen zufolge wird der künftige Verbrauch dieser Medikamente weiter steigen und könnte bis zum Ende dieses Jahrzehnts einen Wert von 100 Milliarden Dollar erreichen. Analysten von Goldman Sachs sagen voraus, dass bis 2030 fast 15 Millionen Erwachsene in den USA Medikamente gegen Fettleibigkeit einnehmen werden.

Europa

In der EU nehmen Fettleibigkeit und Gewichtsprobleme zu. 2019 sind 52,7 % der Erwachsenen übergewichtig. Der Markt für Medikamente gegen Fettleibigkeit in Europa wächst schnell. Mit einem Wert von 2,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023 wird dieser Markt voraussichtlich jährlich um 10,7 % wachsen und bis 2032 etwa 6,3 Milliarden Dollar erreichen.
In einigen europäischen Ländern ist die Verschreibungsrate für Medikamente zur Gewichtsabnahme in den letzten zehn Jahren um über 30 % gestiegen. Dieser Trend zeigt, dass immer mehr Menschen fettleibig werden und zunehmend bereit sind, ihr Gewicht mit Hilfe von Medikamenten zu kontrollieren.
Das Unternehmen, das hinter beliebten Medikamenten zur Gewichtsreduktion wie Wegovy und Ozempic steht, verzeichnete im Jahr 2023 Rekordumsätze und steigerte seinen Marktwert auf 508 Milliarden US-Dollar.

Deutschland

In Deutschland sind 46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer übergewichtig, wobei 19 % der Erwachsenen als fettleibig eingestuft werden. Obgleich 23 % der Konsumenten Interesse an verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Gewichtskontrolle zeigen, bleiben diese Medikamente weitgehend unzugänglich. Diese Lücke bietet Markenherstellern von Ergänzungsmitteln die Möglichkeit, Alternativen anzubieten, die die Wirkung von Medikamenten zur Gewichtsabnahme imitieren.

Kanada

Etwa 26,6 % der kanadischen Erwachsenen, d. h. etwa jeder Vierte, leidet unter Fettleibigkeit. Darüber hinaus verwenden etwa eine Million Kanadier derzeit GLP-1-Medikamente wie Ozempic zur Behandlung von Gewichtsverlust und Typ-2-Diabetes.
Laut einer Umfrage der Dalhousie University verwenden 57,2 % das Medikament zur Behandlung von Diabetes, 27,2 % zur Gewichtsreduktion und 11,6 % für beides. Man schätzt, dass 300.000 bis 400.000 Kanadier GLP-1 zur Gewichtsabnahme einnehmen, und es wird erwartet, dass diese Zahl genauso stark ansteigen wird wie in den Vereinigten Staaten.

Großbritannien

Über ein Viertel der Erwachsenen in Großbritannien (26 %) ist von Fettleibigkeit betroffen. Im Vereinigten Königreich werden Orlistat, Mounjaro, Saxenda und das neu zugelassene Wegovy als Medikamente zur Gewichtsabnahme eingesetzt. Ozempic ist offiziell für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen, wird aber von immer mehr Menschen auch außerhalb der Zulassung zur Gewichtsabnahme eingesetzt.
Derzeit hat das NICE (National Institute for Health and Care Excellence) Wegovy für Erwachsene mit gewichtsbedingten Gesundheitsstörungen empfohlen. Aufgrund des begrenzten Angebots und der anfänglichen Markteinführung werden jedoch in naher Zukunft voraussichtlich nur etwa 35 000 Menschen Zugang zu diesem Medikament haben (Health Media).
Die genaue Zahl der Menschen, die derzeit im Vereinigten Königreich Medikamente zur Gewichtsreduzierung einnehmen, ist zwar nicht bekannt, aber die beträchtlichen Investitionen der Regierung und die erwartete Zunahme der Verfügbarkeit lassen darauf schließen, dass der Verbrauch in den kommenden Jahren wahrscheinlich steigen wird (Med Xpress).

Österreich

Laut Forbes liegt Österreich mit 57,1 % übergewichtigen oder fettleibigen Einwohnern auf Platz 52 der dicksten Länder der Welt. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Österreich Gewichtsprobleme haben, was ein großes Gesundheitsproblem darstellt. Von dieser Gruppe sind rund 900.000 Menschen fettleibig, das sind etwa 10 % der Gesamtbevölkerung.
Diese hohe Adipositasrate erhöht die Nachfrage nach Behandlungen zur Gewichtsabnahme, einschließlich Medikamenten. Zu den beliebten Medikamenten zur Gewichtsreduktion in Österreich gehören Orlistat, Liraglutide (Saxenda) und das neu zugelassene Wegovy. Obwohl die Beliebtheit von Medikamenten zur Gewichtsreduktion zunimmt, ist es wichtig, die Gesundheitspolitik und Marktveränderungen im Auge zu behalten, um zu verstehen, wie sich die Verwendung von Medikamenten zur Gewichtsreduktion in Österreich in Zukunft verändern wird.

Dänemark

In Dänemark hat die Verwendung von Medikamenten zur Gewichtsreduktion, insbesondere von Semaglutid (Ozempic®), in den letzten Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend gezeigt. Zunächst blieb die Rate der Neueinsteiger mit etwa 4 pro 1.000 erwachsenen Personenjahren zwischen 2019 und 2021 stabil. Diese Rate beschleunigte sich jedoch stark und erreichte im ersten Quartal 2023 einen Höchststand von 10 pro 1.000 Personen, bevor sie merklich zurückging. Bis 2023 stieg die Gesamtzahl der Semaglutid-Anwender in Dänemark auf 91.626.
Interessanterweise veränderte sich der Anteil der neuen Semaglutid-Nutzer mit Typ-2-Diabetes (T2D) im Laufe der Zeit erheblich. Im Jahr 2018 hatten fast alle neuen Anwender (99 %) T2D, aber bis 2022 sank dieser Anteil auf 67 %. Dies zeigt, dass das Medikament eher zur Gewichtskontrolle als zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird. Im Jahr 2023 stieg der Anteil der T2D-Patienten unter den neuen Nutzern jedoch wieder auf 87 %, was zeigt, dass das Medikament immer noch hauptsächlich zur Diabetesbehandlung eingesetzt wird. Dieser Trend zeigt, wie sich die Verwendung von Medikamenten zur Gewichtsreduktion in Dänemark entwickelt hat.

Schweiz

In der Schweiz steigt der Bedarf an Medikamenten zur Gewichtsreduktion, aufgrund einer zunehmenden Fettleibigkeitsrate. Obwohl die Schweiz eine niedrigere Adipositasrate als viele andere europäische Länder aufweist, werden sich die Menschen der gesundheitlichen Risiken von Übergewicht immer stärker bewusst.
Die Ärzte in der Schweiz verschreiben zunehmend neue Medikamente zur Gewichtsreduktion wie Wegovy, die aufgrund ihrer Wirksamkeit sehr beliebt sind. Der Schweizer Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion ist durch strenge Vorschriften und hohe Standards geprägt. Sie stellen sicher, dass nur sichere und wirksame Behandlungen angeboten werden.

Neuseeland

In Neuseeland gelten etwa 34,3 % der Erwachsenen als fettleibig. Dies ist ein Anstieg von 31,2 % im Jahr 2019/20. Liraglutid, Phentermin, Orlistat und Naltrexon + Bupropion sind in Neuseeland zugelassene Medikamente zur Gewichtsreduktion.
Jüngste Studien zeigen, dass die Zahl der Menschen, die sich in den Medical Weight Loss Clinics nach Medikamenten zur Gewichtsreduktion erkundigen, deutlich gestiegen ist. Die Nachfrage ist im Vergleich zu vor ein paar Jahren um das 10- bis 20-fache gestiegen.

Australien

In Australien sind etwa 31 % der Erwachsenen fettleibig. Das Land hat vier zugelassene Medikamente zur Behandlung von Fettleibigkeit: Phentermin (Duromin), Orlistat (Xenical) und Liraglutid (Saxenda), ein GLP-1-Agonist, der Appetit und Sättigung reguliert. Ein vierter GLP-1-Agonist, Semaglutid (Wegovy), wurde für die Gewichtsabnahme zugelassen, ist aber in Australien noch nicht erhältlich. Diese von der Therapeutic Goods Administration (TGA) zugelassenen Medikamente spielen eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen des Landes zur Bekämpfung der Fettleibigkeit, sind aber aufgrund der Kosten und der Verfügbarkeit nur begrenzt verfügbar.

Die Niederlande

Im Jahr 2023 wurden 16 % der Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und älter in den Niederlanden als fettleibig eingestuft. Darüber hinaus waren im Jahr 2021 etwa 1,1 Millionen Menschen in den Niederlanden an Diabetes erkrankt, davon mehr als 90 % an Typ-2-Diabetes. Diese hohe Diabetesrate steht im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und hat zu einem größeren Interesse an Behandlungen zur Gewichtsreduktion geführt.
Die Anwendung von Semaglutid, dem Wirkstoff von Ozempic, hat sich innerhalb von fünf Jahren verneunfacht und erreichte im vergangenen Jahr mehr als 100 000 Anwender. Bei Liraglutid, dem Wirkstoff von Saxenda, verdreifachte sich die Zahl der Anwender auf fast 40 000.

Spanien

In Spanien sind 22,9 % der Menschen fettleibig und 39,4 % sind übergewichtig. Trotz dieser hohen Zahlen sind nur 32 % der Ärzte der Meinung, dass es gute verschreibungspflichtige Möglichkeiten zur Gewichtsreduzierung gibt, und 37 % sind sich unsicher, ob sie diese verschreiben sollen, mit der Begründung, dass es ihnen an Wissen fehlt.
Der spanische Markt für Gewichtsmanagement hatte im Jahr 2021 einen Wert von 145,57 Mrd. USD und wird voraussichtlich jährlich um 9,5 % wachsen und bis 2030 einen Wert von 300,87 Mrd. USD erreichen.

Südamerika+ Lateinamerika

In Süd- und Lateinamerika ist Fettleibigkeit ein wachsendes Problem, was zu einer höheren Nachfrage nach Medikamenten zur Gewichtsreduktion führt. Obwohl die Fettleibigkeitsraten hoch sind, haben viele Menschen aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen nur begrenzten Zugang zu diesen Medikamenten.
Mit dem wachsenden Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen von Fettleibigkeit wächst der Markt für Gewichtsmanagement. Der Zugang zu Medikamenten zur Gewichtsreduzierung ist jedoch ungleichmäßig, und viele Ärzte zögern, sie zu verschreiben. Um diese Situation zu verbessern, sind mehr Aufklärung und ein besserer Zugang zu wirksamen Behandlungen erforderlich.

Portugal

In Portugal leben 23,5 % der erwachsenen Frauen und 23,2 % der erwachsenen Männer mit Fettleibigkeit. Diese Raten liegen unter den regionalen Durchschnittswerten, die für Frauen 25,3 % und für Männer 24,9 % betragen. Trotz der niedrigeren Adipositasraten im Vergleich zum regionalen Durchschnitt besteht in Portugal ein wachsendes Interesse an Medikamenten zur Gewichtsreduktion.

Brasilien

Etwa 27 % der Erwachsenen in Brasilien sind fettleibig, was über dem Durchschnitt der Region liegt. Diese hohe Fettleibigkeitsrate erhöht die Nachfrage nach Behandlungen zur Gewichtsabnahme.

Im Jahr 2022 hatte der Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion in Brasilien einen Wert von 1,54 Milliarden Dollar und wird bis 2030 voraussichtlich auf 2,67 Milliarden Dollar anwachsen. Dieses Wachstum spiegelt die steigenden Fettleibigkeitsraten und das größere Bewusstsein für Möglichkeiten zur Gewichtsabnahme wider. Da immer mehr Menschen nach wirksamen Behandlungen suchen, wird der Markt weiter expandieren.

Pakistan

In Pakistan, wo 25 % der Bevölkerung als fettleibig eingestuft werden, ist der Zugang zu modernen Medikamenten zur Gewichtsreduktion begrenzt. Diese Knappheit veranlasst die Patienten, nach anekdotischen Behandlungen und Heilmitteln zu suchen, die möglicherweise nicht wissenschaftlich abgesichert sind. Zwar sind einige Medikamente zur Gewichtsreduzierung wie Orlistat, Lorcaserin und Liraglutid erhältlich, doch viele der neueren und wirksameren Medikamente sind es nicht.

Indien

Eine kürzlich in der Zeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie zeigt, dass 70 % der Menschen im städtischen Indien fettleibig oder übergewichtig sind, was zu einer ernsthaften Adipositas-Krise führt. Damit steht Indien nach den USA und China an dritter Stelle der Weltrangliste mit der höchsten Zahl fettleibiger Menschen.
Derzeit ist das einzige in Indien erhältliche Medikament gegen Fettleibigkeit Rybelsus von Novo Nordisk, eine Pille mit den gleichen Inhaltsstoffen wie Wegovy und Ozempic, die jedoch weniger wirksam ist als diese Injektionsmittel. Allerdings können Inder jetzt auch Tirzepatid bekommen, das in den USA als Mounjaro und Zepbound bekannt ist und sowohl zur Gewichtsreduktion als auch zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird.

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